Entlassberatung in der Apotheke
Übergang vom Krankenhaus in die ambulante Versorgung: Eine kritische Phase
Die Entlassung aus dem Krankenhaus markiert einen sensiblen Übergang in die ambulante Versorgung. In dieser Phase stehen Patienten häufig vor Herausforderungen wie der Umsetzung neuer Therapieanweisungen, der Einnahme neuer Medikamente und der Organisation ihrer Nachsorge.
Entlassbriefe und Entlassrezepte sollen die medikamentöse Versorgung des Patienten in den ersten Tagen nach der Entlassung sicherstellen. Doch Missverständnisse, Medikationsfehler oder Versorgungslücken können den Behandlungserfolg gefährden. Hier setzt die Entlassberatung aus der Apotheke an, um eine nahtlose und sichere Versorgung des Patienten zu gewährleisten.
So funktioniert es:
Entdecken Sie in wenigen Schritten, wie unser Service funktioniert. Klar, verständlich und mit Bildern erklärt – so einfach geht’s!
Start
Für Entlassberatung benötigen wir den häuslichen Medikationsvorrat, den Entlassbrief und eventuell die Entlassrezepte.
Erstellung eines vorläufigen Medikationsplans
Der Entlassbrief enthält wichtige Therapieempfehlungen für die Weiterbehandlung. Diese Empfehlungen werden in einen vorläufigen Medikationsplan übertragen. Neue Medikationen, abgesetzte Medikamente oder Dosierungsänderungen werden dabei klar und übersichtlich gekennzeichnet.
Analyse und Abgleich der Medikation
Der häusliche Arzneimittelvorrat wird mit dem vorläufigen Medikationsplan verglichen. Abgesetzte Präparate werden beiseitegelegt, damit sie nicht versehentlich eingenommen werden, und für fehlende Medikamente wird eine Rezeptanforderung an den Arzt geschickt.
Übergabe und Weiterbearbeitung durch den Arzt
Der vorläufige Plan wird an die Arztpraxis übermittelt. Dort kann der Arzt ihn digital übernehmen, bei Bedarf anpassen, die endgültige Medikation festlegen und die entsprechenden Rezepte ausstellen.
Rezeptversand
Die Praxis sendet den endgültigen Medikationsplan und die Rezepte direkt an Ihre Apotheke. Sobald alle fehlenden Medikamente verfügbar sind, werden Sie informiert.
Ihre Vorteile auf einen Blick
Kontinuität
Die Schnelle Übersicht über die neue Medikation, erhöht die Sicherheit einer lückenlosen Arzneimittelversorgung.
Schlanker Medikationsvorrat
Abgesetzte Arzneimittel werden aussortiert, und der systematische Medikationsabgleich verhindert unbeabsichtigte Doppelverordnungen.
Bessere Kommunikation
Ein überarbeiteter Medikationsplan zusammen mit der Rezeptanforderung erleichtert den Informationsaustausch mit dem Arzt und reduziert Rückfragen.
Stärkung der Eigenverantwortung
Ein besseres Verständnis der eigenen Therapie stärkt die Eigenverantwortung – Sie können den Medikationsprozess aktiv und nachvollziehbar mitverfolgen.
Häufig gestellte Fragen
Was ist die Entlassberatung in der Apotheke?
Die Entlassberatung in der Apotheke ist ein neues Angebot, das dabei hilft, den Übergang vom Krankenhaus nach Hause sicher zu gestalten.
Sie ist ein wichtiger Teil des sogenannten Entlassmanagements. Die Apotheke sorgt dafür, dass Sie Ihre neuen Medikamente gut verstehen, nichts Wichtiges fehlt und alles rechtzeitig da ist. So wird Ihre Behandlung zu Hause ohne Unterbrechung fortgesetzt – sicher, verständlich und gut organisiert.
Welche Vorteile bietet die Entlassberatung in der Apotheke?
Die folgende Gegenüberstellung zeigt, welche konkreten Vorteile sie im Vergleich zum bisherigen Ablauf bietet:
Schritt | Bisheriger Ablauf | Mit Entlassberatung in der Apotheke |
Erstkontakt | Bei Entlassung am Wochenende muss der Patient warten, bis die Arztpraxis wieder erreichbar ist. | Patient:in bringt Entlassbrief + häuslichen Arzneimittelvorrat in die Apotheke. |
Entlassbrief | Arzt prüft die Therapieempfehlungen aus dem Entlassbrief und erstellt neuen Medikationsplan. | Die Apotheke erstellt einen Medikationsplan für die Therapieempfehlungen und entlastet die Arztpraxis. |
Änderungen | Die Arztpraxis muss Änderungen aus dem Entlassbrief mit der bisherigen Medikation abgleichen. | Im vorläufigen Medikationsplan sind neue, abgesetzte und geänderte Medikamente bereits klar gekennzeichnet. |
Rezept-ausstellung | Wirkstoffe im Entlassbericht – die Arztpraxis muss passende Fertigarzneimittel zuordnen. | Die Rezeptanforderung aus der Apotheke enthält die passenden Fertigarzneimittel. |
Versorgungslücke | Bis die Rezepte vorliegen, können mehrere Tage vergehen (z. B. Wochenende) – Gefahr einer Therapieunterbrechung. | Rezeptanforderung für die fehlenden Medikamente geht sofort elektronisch/fax an die Arztpraxis. |
Doppel-verordnungen | Oft erneute Verschreibung bereits vorhandener Medikamente. | Abgleich mit dem häuslichen Arzneimittelvorrat vermeidet Doppelverordnungen. |
Zeit & Wege | Patient:in geht nach dem Arztbesuch in die Apotheke; bei Rückfragen oder fehlenden Arzneimitteln ist ein erneuter Weg zur Arztpraxis nötig. | Rezepte treffen direkt in der Apotheke ein – Rückfragen werden sofort mit der Praxis geklärt – weniger Wege, weniger Wartezeit. |
Beratung | Nur kurze Abgabeerklärung bei der Rezepteinlösung. | Gezielte Beratung zur neuen Medikation, Dosisänderungen oder Absetzungen, verständlich erklärt. |
Sicherheit | Gefahr von Missverständnissen, Einnahmefehlern und Versorgungsproblemen. | Sichere, durchgängige Versorgung mit doppelter Kontrolle und persönlicher Beratung. |
Ergebnis | Stress für Patient:in und Praxis: Mehrfache Wege, Verzögerungen, hoher Aufwand bei knapper Zeit. | Nahtlose und sichere Versorgung – mit weniger Wartezeit, weniger Rückfragen und sinnvoller Arbeitsteilung. |
Warum ist die Entlassberatung so wichtig?
Der Übergang nach einem Krankenhausaufenthalt ist eine kritische Phase. Neue Medikamente, veränderte Dosierungen oder Therapieumstellungen führen oft zu Unsicherheiten. Ohne Unterstützung kann es zu Fehlern in der Einnahme und dadurch zu Gesundheitsrisiken kommen. Die Entlassberatung hilft, diese zu vermeiden.
Was wird für die Entlassberatung benötigt?
Bitte bringen Sie Folgendes mit:
- Ihren häuslichen Medikationsvorrat
- Den Entlassbrief
- Eventuell erhaltene Entlassrezepte
Warum spare ich Zeit?
Weil Apotheke und Praxis digital zusammenarbeiten: Der vorläufige Plan und die Rezeptanforderung gehen direkt an die Ärztin/den Arzt. Sie oder er muss nur noch bestätigen oder anpassen – kein doppelter Patientenweg mehr.